Nachhilfe

Nachhilfe-Projekt

der Dr. Ute Wolski-Stiftung und der Theodor Heuss-Schule in Bad Soden

Mai – Juli 2021 und Okt 2021 – Juli 2022

Kurz und Knapp …

eine kurze Zusammenfassung

Nicht alle Kinder hatten räumliche Gegebenheiten zu Hause zu ruhigem Arbeiten oder auch nur die notwendige technische Ausstattung für den Schulkontakt. Wenn Eltern aus beruflichen Gründen nicht zu Hause sein konnten, waren die Kinder allein, ohne Kontakte, denn die waren wegen Corona nicht erlaubt. Andererseits – bei Homeoffice der Eltern, hatten sie oft keinen Zugang zu eigenem PC-Kontakt oder auch nur die mindeste Hilfe bei ihren Aufgaben.

Hygiene-Vorschriften verschärften zusätzlich die Lage: Masken, Testen, Abstand, Lüften, im Winter bei offenen Fenstern in Mänteln und Decken gehüllt, – und kein Ende abzusehen.

Nachdem im März 2021 erste Kontakte mit dem Förderverein und dann auch mit
der Rektorin der Theodor-Heuss-Schule, Frau Jakobi-Birk, geknüft wurden,
wurde auch bald eine Zusammenarbeit für ein Nachhilfeprojekt beschlossen.
In 2 Phasen nahmen insgesamt 29 Schüler und 13 Helfer teil.

Lesen Sie hier die ganze Geschichte oder stöbern Sie in den
Projekt-Dokumentationen

Die ganze Geschichte …

Im März 2021 hatte ich erste Kontakte mit dem Förderverein und dann auch mit der Rektorin der Theodor Heuss-Schule, Frau Jakobi-Birk, um Möglichkeiten für ein Nachhilfe-Projekt in der THS zu erörtern.

Die Corona-Pandemie lähmte seit einem Jahr sämtliche Bereiche in Wirtschaft, Kultur, Freizeit und insbesondere auch im Bildungsbereich. In den Schulen wechselten Präsenzunterricht, Homeschooling und Wechselunterricht; die Belastung für Kinder, Eltern und auch Lehrer war oft unerträglich.

Nicht alle Kinder hatten räumliche Gegebenheiten zu Hause zu ruhigem Arbeiten oder auch nur die notwendige technische Ausstattung für den Schulkontakt. Wenn Eltern aus beruflichen Gründen nicht zu Hause sein konnten, waren die Kinder allein, ohne Kontakte, denn die waren wegen Corona nicht erlaubt. Andererseits – bei Homeoffice der Eltern, hatten sie oft keinen Zugang zu eigenem PC-Kontakt oder auch nur die mindeste Hilfe bei ihren Aufgaben.

Hygiene-Vorschriften verschärften zusätzlich die Lage: Masken, Testen, Abstand, Lüften, im Winter bei offenen Fenstern in Mänteln und Decken gehüllt, – und kein Ende abzusehen.

Abstandsregeln, Kontaktverbote, Spiel-, Sport- und Bewegungseinschränkungen bewirkten schließlich Vereinsamung, psychische Probleme und zunehmende Gewalt angesichts unerträglicher Spannungen. Nicht zuletzt hinsichtlich Lernstoffvermittlung waren die Lerndefizite wie auch die Verluste im sozialen Bereich teilweise erschreckend.

Ich dachte an ein Nachhilfe-Projekt mit Hilfe meiner Stiftung. Das heißt, ich wollte Helfer finden, die benachteiligte Kinder unterrichten und dafür ein kleines „Honorar“ erhalten.

Frau Jakobi-Birk war sofort bereit, das Projekt mit mir einzuführen; auch der Förderverein unterstützte es mit Informationen an Eltern und Freunde.

In kurzer Zeit konnte ich acht Studenten und Studentinnen gewinnen; dazu schlossen sich uns spontan drei engagierte Damen bzw. Mütter an.

Die Vergütung für die Helfer durch die Dr. Ute Wolski-Stiftung wurde auf € 15,– pro Stunde festgelegt.

Sechzehn Kinder, Erst- bis Viertklässler, wurden von den Lehrerinnen der THS für die Hilfe vorgeschlagen. Die Eltern stimmten nach und nach schriftlich zu. Schon in der 1. und 2. Klasse waren Versäumnisse aufzuholen.

Die Zuordnung nach persönlichen Zeitfenstern von 11 Helfern und 16 Kindern ergab ein Schema, das allen Kindern des 1. und 2. Schuljahres einmal wöchentlich einen Einzelunterricht ermöglicht und allen Dritt- und Viertklässlern zweimal wöchentlich.

Die Raumverteilung in der Schule war ebenso anspruchsvoll. Einzelunterricht in je eigenem Raum bedeutete eine Belegung von verschiedenen Klassenräumen bis Elternsprechzimmer und Küche!

Noch eine bürokratische Hürde gab es für die „Nach-Helfer“, außer den regelmäßigen Tests, und zwar je ein erweitertes Führungszeugnis. Dies ist verpflichtend für alle, die mit Kindern beschäftigt sind. Die Gebühr der Stadt hierfür beträgt 13 Euro. Es wäre kostenfrei, wenn die Helfer nicht Einnahmen durch das Engagement hätten. Für die Gebühr müssten somit alle die erste Stunde quasi umsonst arbeiten. Um das zu vermeiden, wird es die Stiftung ausgleichen.

Mathe und Deutsch waren die Schwerpunkte für die Schule. Die Helfer bekamen Lehrmaterial und entsprechende Hinweise. Für mich – und auch aus Sicht der Stiftung – war besonders wichtig die psychische Situation der Kinder, die möglichst angstfrei und zuversichtlich und vielleicht neugierig diese neue Chance annehmen würden.

Das bedeutete für mich, in diesem Falle für uns, neben Mathe und Deutsch als den wichtigsten schulischen Zielen das menschliche Miteinander nicht aus dem Auge zu verlieren. Das heißt, nach all den bisherigen und vermutlich auch künftigen Einschränkungen insbesondere für Schulkinder, das Mathebuch auch einmal zur Seite legen und zuhören, trösten, stärken, wo dies angebracht scheint. Wenn das Kind beim nächsten Mal gern zur Schule kommt, dann geht auch Mathe. Dieses Ziel habe ich dem Helfer-Team von Beginn an weitergegeben auch, um den jeweiligen persönlichen Freiraum zu betonen. Manchmal kann man ein Ziel über einen kleinen Umweg besser erreichen.

Nach einem ersten Helfer-Zusammentreffen am 17. 5. 21 in der Schule konnten wir beginnen. Es gab einen festen Stundenplan mit Zeitrastern, eine feste Zuordnung Helfer/Schüler, Listen für Kontakte und Raumverteilung und schließlich auch die letzten Einverständniserklärungen der Eltern.

Die Lerntreffs verliefen störungsfrei und mit großem Engagement und freundlicher Zuwendung. Für alle Kinder fanden die Stunden direkt nach dem Unterricht – und dem Mittagessen statt. Damit entfiel ein zusätzlicher Nachhause-Weg. Dennoch „vergaßen“ manche Kinder ihren Gang ins nächste Klassenzimmer oder über den Schulhof.

Vielleicht könnten wir künftig die jeweiligen Lehrer noch zusätzlich über die einzelnen Anschlussstunden informieren, die dann die Kinder noch einmal darauf hinweisen würden. Vielleicht hat aber auch in dem einen oder anderen Elternhaus die Schule mit ihren aufwendigen Anforderungen nicht oberste Priorität gegenüber dem schwierigen familiären Alltag, und die Wertschätzung für diese kostenlose und somit vielleicht weniger wichtige Zusatzbelastung ist nicht gegeben. Bis zu den großen Schulferien am 16. 7.21 fanden 134 Einzelstunden statt. Kurz vor Zeugnisausgabe – am 14. Juli – luden wir das Helfer-Team zum Pizza-Essen ein. Die Stiftung sorgte für Verpflegung, die Schule für Raum und Rahmen.

Es war für uns alle erstmals die Gelegenheit für Rückschau und allgemeinen Erfahrungsaustausch. Bisher hatte jeder für sich seine zugeteilte Aufgabe erfüllt, meist ohne weitere Kontakte oder Rückmeldung. Jetzt war auch Gelegenheit für Erzählungen eigener Erlebnisse, Erfahrungen und Anregungen. Die persönlichen Bewertungen waren alle außerordentlich positiv, sowohl in Bezug auf den kindlichen Lern- wie auch MotivationsFortschritt wie auch die Überzeugung persönlicher Bereicherung.

Es macht Sinn, nach den Sommerferien mit unserer Arbeit weiterzumachen, wenn Corona uns denn lässt. Unser eingespieltes Helfer-Team wird nicht mehr dasselbe sein. Einige werden studienhalber ihren Wohnort wechseln und können nicht weiter teilnehmen. Aber einige werden bleiben, und Kinder mit Hilfebedarf wird es weiter geben.

Was könnten wir künftig verbessern? Als einziges Minus blieben die Fehlstunden einiger Kinder. Da könnten wir mit einer zusätzlichen Erinnerung ein wenig einwirken. Vielleicht aber wird ihnen unsere Nachhilfe künftig auch etwas attraktiver, wenn Klassenkameraden positiv berichten. Wir freuen uns jedenfalls auf die Fortsetzung und neue Erlebnisse und Erfahrungen.

Nachhilfe THS Dokumentation Teil I (Mai-Juli 2021)
Nachhilfe THS Dokumentation Teil II (Okt 2021 – Juli 2022)